Unterricht
Der Unterricht in unserer Ballettschule erfolgt in kleinen Gruppen und basiert auf der international bekannten Waganowa-Methode. Hierbei steht das individuelle Eingehen auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers im Mittelpunkt, sowie die korrekte Körperhaltung und die richtige Ausführung der Bewegungen.
Ziel ist es, eine ermutigende und motivierende Unterrichtsatmosphäre zu schaffen. Dafür wird während des Unterrichts ein sehr großer Wert auf höfliche Umgangsformen, Gewissenhaftigkeit und ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Lehrer, Schüler und Eltern gelegt.
Das Highlight des Jahres stellt eine Aufführung dar, bei der alle Schüler die Chance erhalten, ihr erlerntes Können sowie die Leidenschaft zum Tanz zu präsentieren.
Die Einteilung in die verschiedenen Ballettklassen richtet sich nach der Motivation, den Fähigkeiten und Voraussetzungen des/der jeweiligen Schüler/in.
Mit spielerischem und fantasievollem Unterricht werden die Kinder an das Bewegungsvokabular des Balletts herangeführt. In dieser Gruppe werden die Grundlagen für eine gesunde und richtige Körperhaltung gelehrt, sowie die ersten einfachen Abfolgen von Schritten um den Umgang mit der Koordination kennen zu lernen.
Dabei wird die natürliche Bewegungsfreude, Musikalität und Fantasie der Kinder nie außer Acht gelassen.
Wir freuen uns über Anmeldung zur tänzerischen Früherziehung ab dem 5. Lebensjahr.
In dieser Gruppe konzentriert sich der Unterricht auf die körperlichen Fähigkeiten der Kinder.
Angepasst daran entwickelt sich ein angemessenes Unterrichtsprogramm, welches die Grundlage einer gründlichen Fachausbildung ist. Schritt für Schritt werden die Kinder an die Musikalität, Aufnahmefähigkeit und Koordination geführt.
Neben dem Verbessern der Fähigkeiten wird der Spaß am Tanzen nicht vernachlässigt. Das Balletttraining richtet sich nach den einzelnen Leveln der Ballettklassen, sodass eine stetige Verbesserung von Kondition, Rhythmusgefühl Ausdruck, Disziplin und eigenes Vertrauen erzielt wird.
Ballett für Jugendliche und Erwachsene
Auf Grund eines strukturierten und konsequenten Unterrichtsaufbau werden die klassischen Bewegungsabfolgen und -techniken in verschiedene Leistungsstufen gegliedert. Hierdurch wird eine Verbesserung der einzelnen Muskelgruppen, der Haltung, der Koordination und des Rhythmusgefühls erzielt.
Diese Gruppen bieten für sehr talentierte und zielstrebige Schüler- und Schülerinnen die Möglichkeit eine weitere, höhere Ballettklasse (ab 2 mal wöchentlich) zu besuchen.
Durch eine erhöhte Unterrichtshäufigkeit werden schnell, strukturierte Fortschritte und Verbesserungen erzielt sowie, die Möglichkeit des Spitzentanzes geboten.Unsere Ballettschule unterstützt Schüler/innen die eine zukunftsorientierte Laufbahn als Tänzer bevorzugen.
Dafür besteht die Möglichkeit die Trainingshäufigkeit zu erhöhen, um eine sehr gute Vorausbildung sowie eine Vorbereitung für ein Vortanzen an einer staatlichen Ballett-Akademie und Bachelor-Studiengang zu erarbeiten.
Der Neoklassizismus wurde durch zwei sehr bekannte Choreographen George Balanchine (*22.01.1094 Petersburg t 30.04.1983 NewYork) und Serge Lifar (*1905) geprägt und das Ballettvokabularium durch zusätzliche Stellungen und Bewegungen, wie eckige und winklige, erweitert. Dabei wird zwar an die Tradition des klassischen Balletts bewegungstechnisch angeknüpft jedoch gelöst von der Handlung und Ausstattung. Dies bedeutet, dass nur die Musik als hörbare Bewegung und der "nackte" Raum dem Tänzer erhalten bleiben, um durch die puristische Ästhetik eine Geschichte zu erzählen.
Wir beginnen bereits im Schulkindalter mit den ersten leichten Schrittfolgen, um den Einstieg zu erleichtern. Die höheren Ballettklassen, Jugendliche und Erwachsene, erarbeiten alle zwei Jahre eine Neoklassischen Akt für die jährlichen Aufführungen.
Ein Pas de deux, zu deutsch "Schritt zu Zweit", findet seinen Ursprung im 18. Jahrhundert und symbolisiert die Liebe des Paares als stimmungsvolles Highlight des Balletts. Dabei stehen die wunderschönen Hebefiguren nicht nur im Vordergrund, da es ein sehr anspruchsvoller Augenblick einer Aufführung ist die sowohl körperlich als auch technisch sowie emotionell herausfordernd ist. Zentrum des Tanzes ist die Harmonie und das Vertrauen zwischen den Partnern, da die Abfolgen zusammen und harmonisch ins Gleichgewicht gebracht werden müssen.
Wir beginnen schon früh damit die Grundlagen des Pas de deux zu lehren, um ein stetigen Fortschritt in den Ballettklassen zu erzielen.
Die Waganowa-Methode
Die Vaganova-Methode wird an den meisten staatlichen professionellen Ausbildungsinstitutionen praktiziert ,damit ein solides Fundament für alle Stilrichtungen des künstlerischen Tanzes gebildet werden können. Diese Methode ist jedoch ebenso für das Erlernen des klassischen Tanzes an privaten Ballettschulen geeignet, da sich der Lehrplan an die individuellen Bedürfnisse und Leistungsansprüche einer jeden Klasse anpassen lässt. Zusätzlich zu den Basics (Muskelaufbau, Flexibilität und Koordinationsvermögen) werden weitere schwierigere Schrittfolgen und Kombinationen erlernt. Damit wird nicht nur eine akkurate, ästhetische und technische Entwicklung gewährleistet, sondern ebenso Fehlbelastungen des Körpers vorgebeugt.
Agrippina Jakovlevna Vaganova (* 24.6.1879 in St. Petersburg, † 5.11.1951 in Leningrad), russische Tänzerin, Tanzpädagogin und Choreographin schuf zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine systematische und logische Ausbildungsmethode des klassisch akademischen Tanzes, die nicht ausschließlich die sowjetische Ballettkunst maßgeblich beeinflusste, sondern weltweite Anerkennung finden sollte. Vaganova erhielt seit 1889 ihre Ausbildung an der kaiserlichen Ballettakademie St. Petersburg. Nach ihrem Examen im Jahre 1897 wurde sie in das Corps de Callet des Mariinskij- Theaters aufgenommen. Zwei Jahre nach ihrer offiziellen Ernennung zur Ballerina zog sich Vaganova 1916 von der Bühne zurück und widmete sich seit dem Ende der Revolution ausschließlich schöpferischen und pädagogischen Tätigkeiten. 1934-1941 leitete sie die an das Kirov- Ballett angeschlossene St. Petersburger Schule, die 1956 nach ihr gewidmet wurde, war zwischen 1931-1937 als Direktorin des Ballettensembles des Kirov- Theaters tätig und erhielt 1946 den Titel der ordentlichen Professorin. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren lediglich zwei bewährte Unterrichtssysteme verbreitet: die Französische sowie Italienische Schule. Vaganova verstand es, jene Methoden miteinander zu verschmelzen, eine theoretische Grundlage zu schaffen und dadurch eine für jene Zeit innovative Form der Technik zu kreieren. Insbesondere wurden einer harmonischen Armführung, der korrekten Haltung des Rückens, Schultergürtels und des Beckens, einer kraftvollen Sprungtechnik, organischen Bewegungsabläufen und somit der Koordination und Beherrschung des gesamten Körpers große Beachtung geschenkt. Das von Vaganova erstellte, zukunftsweisende Unterrichtssystem brachte zahlreiche herausragende Tänzer hervor, die auf internationalen Bühnen Weltruhm erlangten (u. a. Marina Semjonova, Galina Ulanova, Natalia Dudinskaja, Irina Kolpakova, Vera Kostrovitskaja).
Der einzigartige Stil der Vaganova-Schule wurde von ihren Eleven künstlerisch und pädagogisch fortgesetzt und zeigte immense Wirkung auf die gesamte Ballettwelt. Ihre Methode legte sie in ihrem ,in mehrere Sprachen übersetzten, Lehrbuch „Grundlagen des klassischen Tanzes“ dar, welches als ein zeitloses Standardwerk angesehen werden kann, das bis heute als Inspiration zahlreicher Abhandlungen der Tanzliteratur dient.